Flugblatt vom 13.02.2015                                zur "Zukunft der Schule Amsoldingen"


Wie weiter mit der Schule Amsoldingen?

 

Geschätzte Bürgerinnen und Bürger

Liebe Eltern

 

Die Primarschule Amsoldingen hat eine wechselvolle Geschichte. Das Drama begann mit der kapitalen Fehleinschätzung, dass die Zusammenarbeit der Primarschulen Höfen und Amsoldingen von den gescheiterten Fusionsverhandlungen nicht betroffen sei. Das böse Erwachen kam umgehend, als Höfen die Schulzusammenarbeit aufkündigte und als neue Gemeinde Stocken-Höfen klare Bedingungen für die Fortführung einer weiteren Zusammenarbeit stellte. Die Verhandlungen scheiterten, was nun zur Folge hat, dass die Schule Amsoldingen während des Schuljahrs 2015/2016 mit einer provisorischen Zwischenlösung Vorlieb nehmen muss.

 

Zur Lösung der misslichen Situation wurde die Planungsgruppe „Bildung 2015“ eingesetzt. Die Suche nach einem neuen Schulpartner blieb erfolglos, bis sich im Rahmen des neu lancierten Projekts „Westamt“ eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit den Gemeinden Uebeschi und Thierachern abzuzeichnen schien. Das Projekt wurde mit professioneller Unterstützung durch Heiner Schmid (Pädagogische Hochschule Bern) und der zuständigen Schulinspektorin begleitet, obwohl die Randbedingungen von Anfang an denkbar schlecht waren: Stocken-Höfen hatte sich bereits für die eigene Schule entschieden und Thierachern bot lediglich Hilfe an und sah in der Schulzusammenarbeit mit den verbleibenden Gemeinden keine wesentlichen Vorteile.

 

Der PBA-Vertreter (ehemaliger Schulkommissionpräsident) in der Planungsgruppe Bildung hat mehrfach auf die ungünstigen Rahmenbedingungen des Projektes „Westamt“ hingewiesen und gefordert, dass die Planungsgruppe unbedingt auch Optionen prüft, welche über das Projekt „Westamt“ hinausgehen. Er blieb ungehört. Ebenso erging es unserer Vertreterin an einem Workshop in Amsoldingen, der zum Ziel hatte, mit einer begrenzten Anzahl geladener Gäste an einem Mittwochnachmittag die Bevölkerung in das Projekt „Westamt“ einzubeziehen.

 

Als die PBA im letzten Herbst ankündigte, eine Initiative zur Weiterführung des Schulbetriebes mit der Gemeinde Stocken-Höfen zu prüfen, die übrigens an der ersten Informationsveranstaltung der Projektgruppe Schule „Westamt“ als Anregung von Zuhörern gestellt worden war, warf die Amsoldinger Behörde der PBA vor, sie bekämpfe das Projekt „Schule Westamt“ und gefährde dessen Erfolg. Als Reaktion gegen die Ankündigung der Informationsveranstaltung, an der die PBA eine solche Initiative zur Diskussion stellte, kam es an einer Sitzung der Planungsgruppe Bildung zum Eklat. Der PBA-Vertreter wurde kurzerhand aus der Planungsgruppe hinauskomplimentiert. Auch die Projektgruppe „Westamt“ sagte darauf den bereits vereinbarten Gesprächstermin mit der PBA ab und ignoriert bis heute unser Angebot zum Gespräch.

 

Die PBA hat ihre Initiative schliesslich eingereicht, nachdem der Amsoldinger Gemeindepräsident, auf eine schriftliche Anfrage hin, kein wesentliches Einlenken signalisierte, auf die Anliegen der 120 Unterzeichnenden einzugehen. Wir sind der Überzeugung, dass alle Bürger bei der Wahl des Schulmodells mitreden dürfen. Die professionell geleitete Schule Stocken-Höfen ist in jeder Hinsicht eine gute Wahl. Das Schulprovisorium 2015/16 wäre mit etwas mehr Kompromissbereitschaft nicht nötig gewesen, ist jetzt aber leider Tatsache. Die Verantwortung an dieser Situation trägt die Gemeindebehörde und nicht, wie teilweise behauptet, die PBA, welche zum Zeitpunkt dieser Entscheidung noch gar nicht existierte.

  

Nach dem Scheitern des Projekts „Westamt“ zeigt sich, dass die Einschätzung der PBA richtig war. Die Verantwortlichen aus Schule und Politik stehen erneut vor einem Scherbenhaufen. Sie scheuen dabei keine Gelegenheit, die Initiative der PBA öffentlich für ihr eigenes Versagen verantwortlich zu machen.

 

Die PBA befürchtet, dass auch der Gemeinderat, insbesondere die Ressortvorsteherin, nicht bereit ist, sich um die angebotene Lösung mit der Nachbargemeinde Stocken-Höfen zu bemühen. Stattdessen wird nun mit einer nicht repräsentativen, nummerierten Umfrage versucht, das zu tun, was bis jetzt unbedingt vermieden wurde: alle Bürger einzubeziehen. Vor zwei Jahren wäre dieses Vorgehen angebracht gewesen, heute ist es zu spät. Der Aufbau des Fragebogens suggeriert ein „Schulzentrum am See“ als die Lösung aller Probleme. Dieser Ansatz sieht zwar auf den ersten Blick gut aus, entpuppt sich aber bei genauerem Hinsehen als Luftschloss. Wenn der Schulbetrieb wirklich zentralisiert werden soll, bedeutet dies für die Partnergemeinden die Schliessung ihrer Standorte. Die Investitionen in ein neues Schulzentrum sind hoch und mit dem Standort „am See“ kommen wir unweigerlich in Konflikt mit dem Raumplanungsgesetz und den Auflagen des Naturschu­tzes und des Sachplans „Moorlandschaften“. Hinzu kommt, dass der Fragebogen die mögliche Zusammenarbeit mit Stocken-Höfen bewusst negativ darstellt. So wird die bestehende ÖV-Verbindung unterschlagen, sehr wohl aber schwankende Schülerzahlen kleiner Schulen erwähnt, ein Argument, welches wohl auch für die Schulzusammenarbeit mit Uebeschi gilt. So werden Sie gezielt in die gewünschte Richtung gelenkt. Die Schulkinder von Amsoldingen brauchen konkrete und praktikable Lösungen und keine Luftschlösser.

 

Wir appellieren auch an die Behördenmitglieder, das Wohl der Kinder und Bürger wie versprochen ins Zentrum zu stellen. Wir finden es sehr schade, dass die politisch Verantwortlichen versuchen, die Schulzusammenarbeit mit Stocken-Höfen zu umgehen, obwohl sich die Behörden aus Stocken-Höfen bereits seit längerer Zeit positiv zu einer möglichen Kooperation geäussert haben. Es darf nicht sein, dass ein prüfenswerter Vorschlag, der bis vor ungefähr einem Jahr von allen Seiten als „beste Lösung und bewährte Zusammenarbeit“ gerühmt wurde, nun vehement bekämpft wird und das Recht auf freie Meinungsäusserung verweigert wird. Leider sind die politisch Verantwortlichen in Amsoldingen in Sachen Schule während den letzten zwei Jahren einer Lösung keinen Schritt näher gekommen. Im Gegenteil, die behördlichen Bemühungen um die Schule haben den Steuerzahler bis anhin nur Geld gekostet, ohne dass umsetzbare Resultate ausgewiesen werden können. Es ist nun an der Zeit, politische Verantwortung zu übernehmen und sich nur noch auf umsetzbare Lösungen zu konzentrieren. Das eigene Unvermögen durch Schuldzuweisungen zu kaschieren ist definitiv der falsche Weg.

 

Wir stehen zu unserem Wort, die Initiative zurückzuziehen, wenn die Verantwortlichen aus Schule und Politik eine bessere und erreichbare Lösung anbieten.

  

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

 

Freundliche Grüsse

Parteiunabhängige Bürger Amsoldingen PBA


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Aktualisiert: Mittwoch, 11.4.2018 / © PBA 2013